Kunstzentrale

Anna Stuhlpfarrer

– Aktuelles & Termine –

Vortrag /
Ein „edelgeformter Zweckbau“ – Die Filiale der Oesterreichischen Nationalbank in Eisenstadt

Vortrag im Rahmen des Workshops „Architektur der europäischen Nationalbanken“, 6.-8.11.2024, Innsbruck

Eine der jüngsten Zweigstellen der Österreichischen Nationalbank befindet sich im Burgenland, das im Jahr 1921 als letztes Bundesland zur Republik Österreich kam. Bereits 1924 wurden in Eisenstadt und Oberwarth zwei der Hauptanstalt in Wien unterstehende Banknebenstellen errichtet, wodurch die beiden burgenländischen Städte die Eigenschaft eines Bankplatzes erlangten. Einige Jahre später kam es zum Bau eines eigenen Bankgebäudes in der Landeshauptstadt. Die von den Nationalbank-Architekten Ferdinand Glaser und Rudolf Eisler geplante Zweigstelle wurde 1930 eröffnet. Das Gebäude in prominenter Lage unweit des Schlosses Esterhazy existiert bis heute, wenn auch in anderer Funktion.

Foto: Oesterreichische Nationalbank, Zweiganstalt Eisenstadt, zw. 1930–1936 Fotograf: Robert Forstner, Eisenstadt / Burgenländisches Landesarchiv, Fotosammlung, 4367LM

Bankgebäude von schrägoben

Forschungsbeirat /
Oesterreichische Nationalbank

Mitglied des Forschungsbeirats des Projekts: „Die Bautätigkeit der Oesterreichisch-Ungarischen Bank und der Oesterreichischen Nationalbank 1878–1938 im europäischen Kontext“

Projektleitung: Tobias Möllmer
Dauer: 2024–2027

zum Forschungsprojekt

Österreichsche Nationalbank, Postkarten-Industrie AG, Wien (POSTIAG), um 1925, Wien Museum Inv.-Nr. 49902/78, CC0

Postkarte mit der Schrägansicht der Österreichischen Nationalbank vom Otto-Wagner-Platz aus.

Kuratierung /
Oskar Kokoschka. Über Tiere

Das Tier als animalisches Visavis des Menschen, als Gefährte oder als Sinnbild für verschiedene Seelenzustände: Das Thema Tiere beschäftigte Oskar Kokoschka von den frühesten Arbeiten für die Wiener Werkstätte bis ins hohe Alter. Die Ausstellung zeigt Werke aus verschiedenen Lebensphasen des in Pöchlarn geborenen Malers, Grafikers und Dramatikers und stellt sie Tierdarstellungen von Künstlerkolleg:innen gegenüber. Egal ob Affen, Katzen, Schweine, Fische oder Paradiesvögel – sie finden sich in Gemälden und Grafiken, auf Fotos, in Texten und als Widmungen in Büchern wieder: als individuelle Persönlichkeiten, Spiegelbilder und politische Allegorien, als zentrales Bildmotiv ebenso wie versteckt im expressionistischen Strichgewirr.

Eine Ausstellung der Oskar Kokoschka Dokumentation Pöchlarn in Kooperation mit der Universität für angewandte Kunst Wien

Kokoschka Museum Pöchlarn
4. Mai–27. Oktober 2024

Plakat Oskar Kokoschka

Kuratierung /
Hakenkreuz statt Habsburg: Tauziehen um die Neue Burg

Die Neue Burg als Palasthotel, Restaurant, Kino, Kasino oder Heuriger – als ein Vergnügungsetablissement größten Stils? Im Inneren war dieser jüngste Bauteil der Wiener Hofburg nach dem Ende der Monarchie nicht fertiggestellt. Die Pläne, wie er genutzt werden sollte, waren so vielfältig wie spektakulär. Die Neue Burg ist Teil der Kaiserforums-Planung von Gottfried Semper und Carl Hasenauer, die nur in Teilen umgesetzt wurde. In den Jahren der Dollfuß-Schuschnigg-Diktatur und während des NS-Regimes diente das Gebäude nicht nur als wirkungsvolle Kulisse für politische Inszenierungen. Im Inneren wurde zuerst ein Weltkriegsmuseum geplant und dann ein Raubkunst-Depot untergebracht. Erstmals geöffnet wurden zahlreiche Räume, um sie für Propaganda-Ausstellungen des Nationalsozialismus zu nutzen. Heute präsentiert sich der einst heiß umkämpfte Trakt der Hofburg als Museums- und Bibliothekscluster, in dem seit 2018 auch das Haus der Geschichte Österreich seinen Sitz hat. Anna Stuhlpfarrer entwickelten diese Webausstellung für das Haus der Geschichte Österreich.

Haus der Geschichte Österreich, zur Webausstelllung
seit Februar 2024 online

Screenshot über NS-Propagandaschauen aus der Webausstelllung „Hakenkreuz statt Habsburg: Tauziehen un die neue Burg“

Forschung /
“Invisible Agents”. Ministries and Architecture (1908-38)

The k. k. Ministerium für öffentliche Arbeiten of the Habsburg monarchy, the Bundesministerium für Handel und Verkehr of the Austrian and the Ministerstvo veřejných prací of the Czechoslovak First Republic were responsible (apart from other objectives) for state building matters including street, water and bridge construction, but above all building construction (“Hochbau”) as the center of our scientific attention.

Projektleiter: Richard Kurdiovsky, ÖAW
Finanzierung: FWF
Dauer: 2023–2026

zum Forschungsprojekt

Foto: Ansichtskarte, ehemaliges k. k. Ministerium für öffentliche Arbeiten, um 1910, Wien Museum Inv.-Nr. 234.293, CC0

Postkarte Ministerium für öffentliche Arbeiten

Forschung /
Der Dom der Republik

Gedächtnishistorische Spurensuche im Wiener Stephansdom von 1945 bis zur Gegenwart

Der 1945 zerstörte Stephansdom und seine berühmte Glocke, die Pummerin, wurden durch den Wiederaufbau zu einem Identität stiftenden Symbol für Österreich. Das Projekt untersucht, wie der Wiener Stephansdom zu dem wurde, was er heute ist – ein Gedächtnisort der Republik, ein Symbol, das nicht mehr allein auf die Kirche und auf Wien beschränkt ist. In exemplarischen Fallstudien werden u.a. die Rolle der heute zu Ikonen der Fotografie zählenden Aufnahmen des brennenden, in Trümmern liegenden Stephansdoms, die bewusste Entscheidung gegen eine originalgetreue Rekonstruktion einzelner Bereiche sowie die politische Kehrtwende bei der Finanzierung der Wiedererrichtung erforscht. Ziel des Projekts ist die Analyse jener Faktoren, die dem Wandel des Doms zu einem gesamtstaatlichen Symbol während der Jahre des Wiederaufbaus zwischen 1945 und 1952 zugrunde liegen.

Projektleiter: Heidemarie Uhl/Johannes Feichtinger
Finanzierung: Stadt Wien MA 7 – Wissenschaft
Dauer: 01.02.2023–31.1.2024

zur Seite des Projekts

Foto: Cover „4 Jahre Wiederaufbau“, Wien 1949

Buchcover 4 Jahre Wiederaufbau mit der kanonisch gewordenen Abbildung des brennenden Stefansdoms